Die Chinesische Medizin hat ihre Ursprünge im alten China. Das älteste Lehrbuch, das Huang Di Nei Jing (der Klassiker der Inneren Medizin des Gelben Kaisers) ist ca. 300 Jahre vor unserer Zeitrechnung geschrieben worden und gilt heute noch als wichtige Grundlage einer fundierten Ausbildung in Chinesischer Medizin im Osten wie im Westen. Es belegt, wie früh schon in China Analogien von Mensch und Natur hergestellt wurden, wie genau man damals die Ursachen von Krankheiten erkannte - und aus diesen Erkenntnissen eine entsprechende Behandlung resultierte.
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) umfasst verschiedene Therapieverfahren: Akupunktur, Moxibustion (Erwärmung von Akupunkturpunkten durch glühende Kräuter), Kräuterheilkunde, Diätetik, Tuina/Anmo (Chinesische Massage und manuelle Therapie), Qigong und Taijiquan (Bewegungsübungen).
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts findet die Chinesische Medizin auch zunehmend Beachtung in Europa.
Wie entsteht Krankheit? Jede Erkrankung zeigt eine Störung des inneren Gleichgewichts an. Diese Störung kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst worden sein, wobei häufig mehr als eine Ursache allein zu finden ist.
Mögliche Faktoren im Sinne der TCM sind:
1. Angeborene Konstitution:
Familienkrankheiten und –tendenzen müssen beachtet werden. Die TCM bezieht familiäre Erkankungsneigungen in ihre Diagnose mit ein. Sie ortet die Bereiche der geschwächten Widerstandskraft und stärkt die Konstitution.
2. Emotionaler und geistiger Zustand:
Belastende Emotionen wie Stress, Sorgen, Ängste, Ärger, Trauer etc. können innere Organe und den Körper insgesamt schädigen, da sie in besonderer Wechselwirkung mit diesen stehen. Umgekehrt können erkrankte, innere Organe emotionale Entgleisungen hervorrufen.
3. Ernährung:
Diätfehler, insbesondere einseitige Ernährung, sowie unregelmäßiges Essen und Essen unter Anspannung stören ebenfalls das innere Gleichgewicht des Menschen. Hinzu kommt die oft minderwertige Qualität der Nahrungsmittel durch chemische Belastungen und geringen Nährwert. Auch der exzessive Gebrauch von Genussmitteln wie Kaffee, Nikotin oder Alkohol schädigt das innere Gleichgewicht.
4. Umweltfaktoren:
Traditionell zählen hierzu die klimatischen Bedingungen wie Kälte, Wind, Hitze, Feuchtigkeit und Trockenheit. Neben diesen kosmischen klimatischen Faktoren produzieren wir diese in unserer zivilisierten Welt noch zusätzlich am Arbeitsplatz, wie z.B. Kälte in Kühlhäusern, Zugluft durch Klimaanlagen etc. oder aber in Wohnungen, die feucht sind.
5. Traumata:
Folgen von Unfällen, Verletzungen, auch Operationen.
Die Chinesische Medizin diagnostiziert und behandelt nach ganzheitlichen Gesichtspunkten. Symptome werden nicht nur als Alarmsignale einzelner Teile des Körpers begriffen, sondern als Hinweise auf ein Ungleichgewicht des ganzen Organismus.
Ziel der Behandlung ist es, dieses Gleichgewicht wieder herzustellen. Dies geschieht durch
• Ausleiten von Störfaktoren, der sogenannten pathogenen Energien,
• Aufbauen von zu schwachen Energien
• Gezieltes Bewegen von Energien, damit diese wieder in einen harmonischen Fluss geraten.
• Aufklärung des Patienten über die für ihn richtige Ernährungsweise und Lebensführung